Mittwoch, 3. Juni 2015

Requiem - für einen Geschäftsmann

Evangelium Mt 8,5-13 (bzw. Lk 7,1-10 - 9. Sonntag im Jahreskreis C)

Liebe Familie N. 
Liebe Trauernde,
liebe Schwestern und Brüder.
Eben im Evangelium wurde uns das Beispiel eines gläubigen Menschen vor Augen gestellt, der weiß, wo er hinzugehen hat. Er hat als römischer Centurio von diesem Jesus aus dem Volk der Israeliten gehört und will ihn nicht nur sehen, sondern erwartet sich Heilung für seinen Diener von ihm.
Und das Handeln und die Rede Jesu sind höchst erstaunlich. Er lässt sich, obwohl er doch einem fremden Volk angehört, auf dessen Rede ein und was ebenso erstaunlich ist: Jesus baut auf den Glauben dieses Fremden. Das gipfelt dann in dem Satz: „ Es soll geschehen, wie du geglaubt hast.“

Die Demut und das gesunde Selbstvertrauen eines Menschen werden uns in der Person des Hauptmanns vor Augen gestellt. Eigenschaften, die ein guter Geschäftsmann sicher auch haben muss.
So sagt der Centurio auf der einen Seite, was er für einen Einfluss auf seine Untergebenen hat und auf der anderen Seite bringt er die Demut auf, seine innige Bitte vor Jesus auszusprechen.
Gerade das hat auch Euren lieben Verstorbenen geprägt: Die Verantwortung für seinen Betrieb und dessen Mitarbeiter und dann aber auch seinen Glauben an Jesus Christus, der ihn immer wieder auch in unsere Kirche geführt hat. Ein Geschäftsmann, der regelmässig die Heilige Messe besucht. Und so hat er hier an seinem Platz auch immer wieder das Gebet des Hauptmanns gesprochen, das es aus dem Evangelium heraus in abgeänderter Form in die fixen Texte der Messe geschafft hat:
„Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach; aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“
Dieses Gebet ist für mich persönlich so wichtig, da es doch zeigt, mit welcher Einstellung zur Heiligen Kommunion geht; keiner ist so würdig, dass er eigentlich dürfte, aber das Wort Gottes handelt an uns und macht uns fähig, das Brot des Lebens zu essen.
Die Dankbarkeit, die ihr liebe Angehörige Eurem Verstorbenen gegenüber fühlt, mündet heute auch in die Dankbarkeit, die Euer lieber Ehemann und Vater Gott gegenüber verspürt hat.

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