Samstag, 24. Dezember 2016

Heiligabend 2016

Kaum ein anderes Fest ist so herrlich überladen wie Weihnachten und der Heilige Abend davor. Und ehrlich gesagt, finde ich das gar nicht schlecht. Welche Mühe sich das Christkind und seine liebenden Helfer macht. Welche Freude, wenn das Haus geschmückt, man anderen Freuden bereiten darf und man soviel guten Wünsche spendet und empfängt.
Kaum ein anderes Fest ist so sehr mit Erinnerungen belegt wie Weihnachten. Es sind vor allem Kindererinnerungen, die den Zauber dieser Heiligen Nacht ausmachen. Ich denke daran, dass mir jemand erzählt hat, dass sie als Kinder immer mit Schlitten zur Christmette gefahren sind. Und ich finde das so lustig und stelle mir das immer als ein ganz besonderes Fest der Familie vor.
Ich wünsche Ihnen allen, dass dieser Zauber der Heiligen Nacht nicht verfliegt. Und ich glaube durchaus, dass das möglich ist; dass verweilen kann vor der Krippe und vor dem Mensch gewordenen Gottessohn und dass man vergisst, was Schlechtes hinter einem liegt.
Mir ist da gestern Abend etwas eigenartige passiert. Ich habe einen Bruder besucht und mich lange mit ihm unterhalten. Es war ein nettes und gutes Gespräch und wir haben uns beide wirklich sehr gern. Und dann bin ich auf mein Zimmer. Habe mit meinem Handy gespielt und auf einmal gemerkt, dass das ein Video drauf ist. Ich habe aus Versehen ca. 4 min unseres langen Gesprächs aufgenommen. Und da lasse ich mich in diesem Gespräch aus über ein Geschehen, dass schon so lange her ist. Ich muss gestehen, ich wusste gar nicht, wie nachtragend ich bin.
Da fiel mir auf, wir trage nicht nur schöne Kindheitserinnerungen mit uns rum. Wir tragen nicht nur das Gute und Fröhliche im Herzen. Nein, da ist oft soviel Schlechtes, was wir einem anderen nachtragen, WO WIR DOCH AUCH ALLEN GRUND DAZU HABEN.
An Weihnachten ist das vielleicht nicht so und ich möchte ihnen auch nicht die Feierlaune verderben. Aber ich möchte sie einladen mit mir jetzt zur Krippe zu gehen und auch einen Moment Stille zu halten. Vielleicht haben sie einen Gedanken, der sie belastet und immer wieder runter zieht. Nehmen sie diesen Gedanken. Stellen sie sich diese traurige Situation nochmal vor und legen sie diesen Gedanken in die Krippe.
Gott wird doch Mensch. Er hatte rein menschlich gesehen keinen Anlass nochmal mit uns neu anzufangen; hat es aber getan. Fangen wir neu an. So wie er mit uns neu angefangen hat. Nicht nachtragend, sondern bedingungslos liebend.