Freitag, 24. Februar 2017

Requiem für einen Verunglückten

Lesungen: 1 Kor 13; Joh 15
Das Evangelium ist ein zärtliches und inniges Bild. Es ist ein Bild das Gott von sich zeichnet und uns anvertraut: Der Sohn und der Vater, die sich gegenseitig lieben.
Diese Texte sollen euch, liebe Trauerfamilie, vor allem darin bestärken, dass Liebe niemals vergeblich ist. SIE BLEIBT.

Wir haben uns heute am Freitag auch zur Sterbestunde Jesu versammelt. Das Sterben Jesu ist gleichermaßen gekennzeichnet von Verlassenheit, aber auch von Vertrauen.
Da ist die Verlassenheit, weil die meisten Jünger Jesu beim seinem Sterben nicht dabei sind. Da ist das Vertrauen, weil er vorher mit ihnen Gemeinschaft und Mahl gehalten hat. Jesus hat seine Jünger schon im Vorhinein darauf vorbereitet, sie getröstet. Und er hat nach seiner Auferstehung eben dieses Mahl wieder gefeiert. Unser christlicher Glaube vertraut darauf, dass wir uns wieder sehen und bei Gott gemeinsam das ewige Hochzeitsmahl feiern.
Da ist die Verlassenheit, weil Maria ihren eigenen Sohn zum Sterben begleiten muss. Da ist das Vertrauen, weil Jesus am Kreuz an seine Mutter denkt und vorsorgt. Ihr empfiehlt sie seinem Lieblingsjünger Johannes an. Das ist von jetzt an deine Mutter. Das ist von jetzt an dein Sohn.
Mit dem Tod eines Menschen sind auch neue Verantwortungen verbunden. Im Tod eines Menschen liegt also immer auch der Auftrag, dass wir uns umeinander kümmern.
Da ist die Verlassenheit, weil Jesus am Kreuz eine tiefe Nacht erlebt. Einige Evangelisten berichten davon, dass er gebetet hat: „Mein Gott warum hast du mich verlassen.“ Die Bibeltheologen erklären das so, dass er den Psalm 22 gebetet hat, der mit eben diesen Worten beginnt. „Mein Gott warum hast du mich verlassen.“ Da ist das Vertrauen, weil eben dieser Psalm mit einem großen Vertrauen endet, das Gott es gut mit uns meint.
Das Gott es gut mit uns meint <— Ich weiß nicht inwieweit sie das glauben können oder wollen? Ich selber kann auch den Sinn dieses Unglücks nicht erkennen. Mein Reden verstockt und ich stehe wie vor einem Rätsel.

aber ich weiß wohl, dass die Frucht der Liebe, die euer geliebter Ehemann, Vater, Sohn und Bruder in euch gepflanzt hat, das diese Frucht bleibt.

Himmlischer Vater, hilf uns, dass die Liebe in uns bleibt.

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