Sehr
geehrter Herr N,
sehr geehrte Kinder der Verstorbenen mit ihren Familien, liebe Trauergemeinde.
sehr geehrte Kinder der Verstorbenen mit ihren Familien, liebe Trauergemeinde.
Die Lesung fiel
mir spontan ein, als ich sie von ihrer Frau, Mutter und Schwiegermutter habe
reden hören. Das Evangelium ist das Evangelium sowohl vom heutigen Freitag als
auch von diesem Sonntag.
Die Lesung aus demBuch der Sprichwörter vergleicht die tüchtige Frau mit einer Perle, die nur
schwer zu finden ist. Ähnlich war ja auch ihre Frau für Sie, Herr N,
ein unermesslicher Gewinn.
·
Wie sie sich ihr ganzes Leben weitergebildet
hat, sich nie ausgeruht hat, immer interessiert und offen für das Neue. Einer
Perle gleich.
·
Wie sie mit ihrer Präsenz, ihrem Fleiß und
ihrem freundlichen Lächeln als Chefin ihren Betrieb geprägt hat. Einer Perle
gleich.
·
Wie sie ein Mensch ist, der angenommen wurde
von seinen Eltern. Angenommen von Gott, dem HERRN des Lebens in der heiligen
Taufe als SEINE geliebte Tochter. Angenommen von ihrem Ehemann, von ihrer
Familie und ihren Freunden. Einer Perle gleich.
Heute scheint
es, als ob Sie diese Perle zurückgeben in die Hände Gottes. Voll Dankbarkeit,
weil ihr Leben Sie reich gemacht hat, aber auch voll Wehmut, weil ihre Lebensfreude
und ihr Lebensmut nun nicht mehr sichtbar in ihrer Familie aufscheint.
Das
heutige Evangelium (Joh 14) spricht Jesus zu uns im Abendmahlssaal – am Vorabend seines
Todes. Er wäscht seinen Jüngern die Füße und gibt ihnen so ein Beispiel des
Dienens. Schonungslos klärt Jesus im 13. Kapitel des Johannesevangeliums sein
Jünger auf, was sein Tod bedeutet. Verrat, Verleugnung, Todesurteil. Man kann
sich richtig vorstellen, was für eine Verunsicherung im Abendmahlssaal geherrscht
hat. Und jetzt kommt dann plötzlich das 14. Kapitel im Johannesevangelium und
mit ihm Trost und Halt. Lasst euch nicht verunsichern im Angesicht des Todes.
Glaubt an Gott und glaubt an mich.
Liebe
Trauerfamilie, liebe Schwestern und Brüder.
Jedes
Leben ist ein Kunstwerk unseres Schöpfers. Und noch mehr… Wenn ich das heutige
Evangelium richtig verstanden habe, dann ist das irdische Leben (oder wie wir
Steirer sagen "Dåsige Leben") dem himmlischen Leben ganz nah. "Wer
mich gesehen hat, hat den Vater gesehen."
Jesus
vertröstet nicht auf ein später. Jesus sagt nicht, irgendwann mal nach der
Auferstehung bin ich bei meinem Vater. Sondern das iost schon hier und jetzt
der Fall. "Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist"
Beten
wir in dieser Heilige Messe für Frau N N, dass sie ganz bei
ihrem himmlischen Vater ist.
Und
wenn sie vielleicht auch nicht im Chor der Engel mitsingt (irgendwer hat
gesagt, sie könne nicht singen), so bin ich mir sicher, sie findet da oben ihr
Platzerl und ihre Aufgabe. Amen.
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