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Benediktinerstift Admont im Frühling 2019 |
Wenn ich in Zeiten, wo es mir gut geht keine Lieder und Gebete habe, wie soll ich dann in Zeiten der Furcht und des Schreckens die richtige Melodie und die richtigen Worte finden?
Deshalb ist die Schule des Gebets so wichtig.
Am Sonntag habe ich eine Taufe in Frauenberg. Beim Taufgespräch hat mir der Vater von seinen Gebeten erzählt: Wie er mit seiner Tochter betet oder wie er den Rosenkranz betet. Ich kann mir vorstellen, dass einige Menschen in seiner Umgebung ihn belächeln und manchmal nicht für voll nehmen. Aber für den Vater ist Gebet eben keine Laune und kein überkommener Brauch sondern stete Gewohnheit.
Am Sonntag habe ich eine Taufe in Frauenberg. Beim Taufgespräch hat mir der Vater von seinen Gebeten erzählt: Wie er mit seiner Tochter betet oder wie er den Rosenkranz betet. Ich kann mir vorstellen, dass einige Menschen in seiner Umgebung ihn belächeln und manchmal nicht für voll nehmen. Aber für den Vater ist Gebet eben keine Laune und kein überkommener Brauch sondern stete Gewohnheit.
Jesus nimmt uns auf in die Schule des Gebets.
Da sind zum Beispiel am Ostertag die enttäuschten Emmausjünger, deren Hoffnung vom stillen Begleiter (ja, es ist der Herr!) geweckt wird und die ihn schließlich drängen: „Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt!“ Auf den ersten Blick ist dies eine Geste der Gastfreundschaft, doch auf den zweiten Blick ist es ein inniges Gebet: „Gott, lass uns nicht allein in unserm Leben, wenn es dunkel wird.“
Da ist der Apostelfürst Petrus, der mit seiner Treue zu Gott prahlt wie ein Blinder mit einem Glasauge. Als es drauf ankam, war er so klein mit Hut und hat seinen Herrn Jesus dreimal verleugnet. Am See Genezareth fragt ihn Jesus dreimal „Liebst du mich?“ Nach dem dritten Mal sagt Petrus traurig: „Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebe.“ Er spürt sein eigenes Versagen und im selben Moment die vergebende Liebe Gottes.
Da ist der ungläubige Apostel Thomas, der nicht dabei war, als der auferstandene Herr Jesus die versammelte Jüngerschar trifft; aber acht Tage drauf staunt er und bekennt ohne langes Geschnatter: „Mein Herr und mein Gott.“ Ein kurzes, starkes Gebet, das meinem Leben Richtung gibt.
Lernen wir wieder beten und warten nicht auf die Momente des Schreckens. Es mag ja in der Industrie möglich sein, manche Bereiche outzusourcen. Aber beim Gebet ist das nicht möglich. Ich kann das Gebet für die Klein- oder Großwetterlage nicht einfach an Papst, Priester oder die Pastoralassistentin delegieren. Beten wir in Freude und Dankbarkeit füreinander und miteinander, damit wir in Zeiten der Not nicht mut- und wortlos daneben stehen.
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