Samstag, 26. Dezember 2015

Predigt Christtag 2015

Weihnachten Christtag 2015-12-25 Predigt

Liebe Sängerinnen und Sänger. Auch heute gebührt euch da oben erst einmal ein Dankeschön für Euren Gesang zur Ehre Gottes. Ihr erinnert uns daran, dass Weihnachten auch ein Fest der Engel ist, denn bei keinem anderen Fest finden mehr Engel Erwähnung wie beim heutigen Weihnachtsfest.

Liebe festliche Gemeinde.
Auf so unterschiedliche Weise begegnen uns die Engel in den verschiedenen Texten des Heiligabends und des Christtags. Da ist die persönliche Botschaft an Josef von Nazareth sich um Maria und das Kind zu kümmern, da ist der Engel, der vor die Hirten tritt, sie zu Tode erschreckt und erst einmal wieder beruhigen muss und ihnen die Frohe Botschaft von der Geburt des Jesuskindes bringt, da sind die himmlischen Heerscharen, die Gott loben und ihre Gloria gen Himmel jauchzen und heute da erscheinen die Engel im Hebräerbrief vor allem als Vergleich: Jesus ist um vieles erhabener als die Engel.
Da sind die Engel
  • persönliche Verkünder, die uns beraten.
  • Wesen vor denen man erstarren muss, die dem Herrgott ihr Gloria singen.
  • ganz nah bei Gott und glänzen in seinem Licht. Sie sind gewaltig.
Der Autor des Hebräerbriefes will mit seinem Vergleich am Beginn seines Briefes von Vornherein gleich mal klarstellen: Der Gottessohn Jesus Christus steht viel höher als die Engel. Das ist ein Superlativ der Superlative. Und der bleibt bestehen im Prolog des Evangelisten Johannes. Das Wort - griechisch Logos - war auch schon bei der Erschaffung der Welt dabei. Er ist nicht erst geworden, sondern war schon vor der Zeit.
Ich muss zugeben, dass ich froh bin, dass auch der Rufer in der Wüste, Johannes der Täufer, im Text erwähnt wird. Das nimmt mir dann etwas den Schauer von meinem Nacken. 
Hier erscheint er aber nicht mehr als Mahner und Büßer, wie wir in von der Adventszeit kennen, nein, er ist hier der Zeuge für Christus, das Licht.
Das Licht will in die Welt kommen, es ist ja seine Welt, die er mit erschaffen hat … „und die Finsternis hat es nicht erfasst.“ Das heißt, „er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ Man merkt hier richtig, wie der Evangelist die Realität des Bösen sieht und gerade an Weihnachten, gerade am Beginn seines Evangeliums nicht durch liebliche Sprüche oder „Es wird schon alles gut“- Reden übertüncht. Nein, das Böse bleibt auch nach dem Weihnachtsfest.
Und doch: allen, „die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, … aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade.“
Liebe Töchter und Söhne Gottes.
Noch heute rechnen wir unsere Jahre nach der Geburt Jesu Christi. Diese Geburt ist ein Wendepunkt. Ein Wendepunkt, der weder durch die Bibel, noch durch das Datum, noch durch den Papst geschieht, sondern allein durch die Person Jesus Christus. Denn er kommt vom vom Vater und geht zum Vater. Er kennt sich aus und deshalb gilt es unser Leben nach IHM auszurichten. Und das gilt am Weihnachtsfest besonders in besonderer Weise:
Er wurde arm, damit wir reich würden. Reich an Gott.
Er wurde obdachlos geboren, damit wir ein Zuhause fänden. Ein Zuhause beim Vater.
Er lag in einer Futterkrippe, damit er von Schafen entdeckt würde, die sich verlaufen hatten und ihnen zur Nahrung würde, die wirklich sättigt:
„Denn ihr hattet euch verirrt wie Schafe, jetzt aber seid ihr heimgekehrt zum Hirten und Aufseher eurer Seelen.“ (1Petr 2,25)
Jesus hat den Vater gebracht, nach dem alle Welt sich sehnt. Lass Dich von ihm an der Hand nehmen. Willkommen daheim. Ein frohes Fest! (Johannes Hartl, Gebetshaus Augsburg)

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