Freitag, 18. September 2015

Gott und die Schnelligkeit

- Kurzpredigt gehalten bei der Segnung der Rallyteilnehmer im Gasthof Pirafelner
Bei den Rallyfahrern in und um Admont geht es um Schnelligkeit. Für Schnelligkeit ist weder Gott, noch seine Kirche, noch meine Wenigkeit bekannt. Wir glauben ja an den barmherzigen Gott, der auf seinen verlorenen Sohn und seine verlorene Tochter wartet - geduldig und langmütig. Gott, der schnell mal dreinschlägt, davon habe ich bisher selten gehört. Die Kirche - so wird ihr oft vorgeworfen - hinkt aktuellen Veränderungen immer hinterher. Sie wird dann vielleicht manchmal sogar mit einer Schnecke verglichen.

Mindestens zweimal in der Bibel wird einem Schnelligkeit empfohlen. Einmal ist es der Pharao, der zu Mose spricht. 
Noch in derselben Nacht ließ der Pharao Mose und Aaron rufen und sagte zu ihnen: „Zieht so schnell wie möglich los, und verlasst unser Land, ihr und die anderen Israeliten! Geht, und opfert dem Herrn, wie ihr es verlangt habt!
Nehmt eure Ziegen- und Schafherden mit, auch eure Rinder, ganz wie ihr wollt! Nur zieht los, und bittet euren Gott auch um Segen für mich!"
33 Die Ägypter drängten die Israeliten zur Eile, damit sie schleunigst das Land verließen. "Wenn ihr noch länger hier bleibt", sagten sie, "kommen wir alle um!" (Exodus 12,31-33 - Übersetzung Hoffnung für alle)
Das gelobte Land liegt vor dem Volk Israel. Es gilt nicht bei den Fleischtöpfen Ägyptens zu bleiben. Es gilt fortzuziehen. Man merkt hier förmlich, wie es diese Situationen gibt, das man die Gelegenheit beim Schopf packen muss. In Eile das Leben wagen. Alles zurücklassen, da mein Leben vor mir liegt.

Und eine andere Stelle - diesmal aus dem neuen Testament - erzählt auch von der Schnelligkeit und wann sie gut und wann schlecht ist:
Ihr wisst doch, meine geliebten Brüder: Jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn! (Jak 1,19 Elberfelder Übersetzung)
Wenn es darum geht, auf den andern zu hören (Tipps, Hilferuf…), da sollen wir schnell sein. Aber beim Reden und noch mehr beim Zorn, da sollen wir langsam sein.

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