Freitag, 12. Februar 2016

Requiem - Wähle das Leben

Predigt zu einer Verabschiedung am Donnerstag nach Aschermittwoch

Liebe Töchter der Verstorbenen mit Familien, 
liebe Trauergemeinde.
Die vierzig Tage vor Ostern stellen uns unsere Vergänglichkeit vor Augen. „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“, heißt es etwa beim Empfang des Aschenkreuzes. Wenn ein Mensch geboren wird, ist auch schon fix, dass er eines Tages wieder sterben wird. Auch das gehört zum Lebenslauf.
Die heutigen Lesungstexte treiben diesen Sachverhalt auf die Spitze, weil sie nur die Wahl kennen zwischen Tod und Leben, zwischen Fluch und Segen. (Dtn 30,15f)Da ist gibt´s kein „dazwischen“. Der Mensch wird gerettet oder er geht für immer verloren, der Mensch wählt das Leben oder er wählt den Tod.
Als Christen leben wir aus der Hoffnung heraus, dass Christus Jesus unsere Schuld an sein Kreuz geheftet hat und wir durch ihn - den Gottessohn - Söhne und Töchter Gottes sind und somit gerettet werden. Dieses Heilereignis feiern wir an Ostern und darauf bereiten wir uns ja jetzt in der Fastenzeit besonders vor. Wir denken an Ostern an Christi Auferstehung und an unsere Auferstehung.
Es gilt auch hier, sich für Christus Jesus und somit für das Leben zu entscheiden. In der Taufe wird diese Entscheidung erstmal von den Eltern abgenommen. Später können wir als Menschen uns immer wieder für Christus Jesus und für das Leben entscheiden.
Eure liebe verstorbene Mutter, Schwiegermutter und Oma hat sich auch oft für das Leben entschieden: 
In der Firmung, bei der Hochzeit für ein Leben mit N, für das Leben ihrer Töchter, für ihre Familie und dann schließlich auch in der Krankheit, wo sie zuerst auch das Leben gewählt hat. Wo sie ihr Kreuz auf ihre Schultern genommen hat. Zuletzt war ihr Körper zu schwach, dass sie diese Entscheidung nicht mehr treffen konnte. Und doch hat sie sich in ihrem Tod als Christin für das Leben entschieden. Für das ewige Leben.
  • Uns, die wir an ihrem Sarg stehen, bleibt die Hoffnung, dass sie nun mit ihren Lieben vereint ist.
  • Uns, die wir an ihrem Sarg stehen, bleibt der Auftrag uns gegenseitig zu trösten.
  • Uns, die wir an ihrem Sarg stehen, bleibt der Auftrag das Leben zu wählen.

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