Dienstag, 22. Juli 2014

Requiem "Hochzeitsmahl" / Advent

Liebe Frau NN. Liebe Trauerfamilien N und N.
Liebe Trauergemeinde.

Jesaja ist der Prophet, der uns durch den Advent führt. Mit Bildern aus der blühenden Natur, mit Bildern des Friedens und mit dem eben gehörten Bild vom Festmahl „mit den feinsten Speisen“.
Ähnlich ist auch im Evangelium von einem Mahl bzw. von einer Speisung die Rede. Es sind Bilder, die von unserm Leben hier auf Erden erzählen, von der Fülle, die wir erfahren dürfen. Es sind Bilder, die vom Himmel erzählen, wo Friede ist und wo auch ein himmlisches Hochzeitsmahl stattfindet.
Wir sollen an so einem Tag wie heute auch unserer Dankbarkeit für unser Leben und besonders für das Leben des Verstorbenen vor Gott bringen. Da meine ich vor allem das Leben vor seiner Krankheit, das durch Familienglück, musikalische Freuden usw.. geprägt war. Ich weiß  nicht inwieweit es möglich ist Dankbarkeit für die schweren Jahre zu empfinden?! Nun ist es aber die Erfahrung der Menschen, dass gerade die Pflege und der Besuch bei den Angehörigen uns in zärtlicher Weise näher zusammenwachsen lässt. Dass Verzeihen gerade in den Stunden der Krankheit eher möglich ist. Dass man gerade im Angesicht der Zerbrechlichkeit und des Todes das eigene Leben wieder schätzen lernt.
Wir beten in dieser heiligen Messe, dass Euer lieber Ehemann, Vater und Opa jetzt am himmlischen Hochzeitsmahl teilnehmen kann und da vielleicht in irgendeiner Weise auch wieder die
feinsten Speisen zu sich nehmen kann, das was er jahrelang nicht konnte.

Immer wieder erzählt das Evangelium von Heilungen, die Jesus vornimmt. Man kann schon deutlich daraus hören, dass der Herr den Menschen gesund haben will, dass ihm etwas an unserer seelischen, aber auch eben körperlichen Unversehrtheit liegt und man fragt sich an so einem Tag wie heute, warum musste unser lieber Verstorbene so über die Jahre leiden?
Warum funktioniert dieser Automatismus nicht: Man bringt die Kranken zu Jesus und er heilt sie?
Alle Evangelien sind doch voll davon, dass Jesus MITLEID hat und dass ER sich dem Menschen zuwendet.
Es ist vielleicht nur ein schwacher Trost, dass die Pflege, die ihm durch Euch, liebe Angehörige, aber auch durch das Pflegepersonal, das ihn jahrelang betreut hat, eine besondere Form der Zuneigung ist, die uns Menschen und ich hoffe besonders auch uns Christen eigen ist: Wir kümmern uns umeinander in den schweren Stunden.
Nein, das ist nicht selbstverständlich. Und JA, wir erfüllen damit den Auftrag Jesu, dass wir einander dienen sollen, so wie er seine Jünger und uns im Abendmahlsaal bedient hat.

Wie gesagt, Danken wir an diesem Tag besonders für die hellen Stunden. Für die Stunden, wo Ihr Familie im besten Sinne erlebt habt. Ich spreche da immer gern von der Fülle. Das Gute, das wir schon HIER UND JETZT haben dürfen.

Und sind wir uns dessen bewusst, dass die eigentlich Fülle erst kommt und das Euer Ehemann, Vater, Schwiegervater, Opa und Uropa jetzt die Fülle im Himmel hat.

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