Die eben gehörten Texte sind die Lesungen des Apostelfestes Thomas, also des Sterbetages ihrer Mutter.
(Eph 2, 19-22 und Joh 20, 24-29)
Wir hören darin von Auferstehung, von Dazugehören, vom tiefen Wunsch des Apostels Thomas Anteil zu haben am auferstandenen HERRN Jesus.
Erstmal schreibt Paulus vom Hausbau. Ein Bild, das ihnen und der Verstorbenen allzu vertraut ist.
Die meisten Menschen sehnen sich nach einem festen Zuhause. Wir wollen irgendwo dazugehören, wir wollen am Abend nach Hause kommen…
Und so ist es auch verständlich, dass man schaut, dass die Älteren unter uns so lange es nur irgendwie geht, in ihrem eigenen Haus bleiben möchten. Und doch gilt es oft irgendwann Abschied zu nehmen.
Ein schmerzhafter Zeitpunkt. Der Mensch zurückgeworfen auf sich selbst.
Von unserm Ordensvater Benedikt wird berichtet:
„Der heilige Mann wohnte in sich selbst [secum habitasse], weil er stets wachsam auf sich achtete, sich immer unter den Augen des Schöpfers sah, sich allezeit prüfte und das Auge des Geistes nicht außerhalb seiner selbst umherschweifen ließ.“ (Dialoge II,3,7)
Dieses Bild, das wir ein Tempel Gottes sind, kommt auch noch mal besonders in der Totenliturgie zum Ausdruck, wo der Leib ja als Tempel Gottes bezeichnet wird.
So wie die anderen Jünger dem Thomas verkündigen: „Wir haben den HERRN gesehen!“, stehe auch ich heute vor ihnen und verkünde ihnen als Angehörige die Botschaft der Auferstehung. Der Apostel Thomas konnte diese Botschaft nicht sofort annehmen. Er zögerte und ist somit auch als „Zweifler“ in die Geschichte eingegangen.
Doch ihm ist laut Evangelist Johannes von Anfang an klar, dass der Auferstandene nicht zu denken ist, ohne seine Wunden.
Es sind die Wunden Christi, durch die wir geheilt werden. Es sind die Wunden, aus denen die Sakramente der Kirche kommen.
Durch seine Wunden sind wir geheilt.
Heute gilt der Ausspruch Jesu Christi nach seiner Auferstehung vor allem unserer Verstorbenen: „Der FRIEDE sei mit Dir, NN.“
Das Evangelium endet mit einem kurzen Gebet des Apostels Thomas, das aber zugleich das glaubhaftesten Gebet der Bibel ist: „Mein HERR und mein Gott.“
Alles dürfen wir von Jesus Christus erhoffen.
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