Montag, 14. Mai 2018

Paulus in Ephesus - Apostelgeschichte 19

Lesungen: Apg 19, 1-8, Joh 16, 29-33

Liebe Freunde.

Ich muss zugeben, dass es eine angenehme Überraschung war, als NN vor gut einem Monat an mich herantrat, ob ich am 14. Mai nicht wiedermal das Friedensgebet halten kann. So kann ich in heiliger Atmosphäre meinen 7. Jahrestag der Priesterweihe begehen. Das ist sicher Fügung und ich bin unserm Herrgott überaus dankbar dafür. 
Der Weihetag ist für einen Priester vielleicht wie der Tauftag eines Christen oder der Hochzeitstag eines Ehepaares einer dieser kleinen Feste, wo nur ganz besondere Menschen dran denken und die mich als Mensch vielleicht mehr prägen und mehr auszeichnen als der Geburtstag. Weihetag, Tauftag oder Hochzeitstag feiert man vor allem mit dem Herzen. 
Denkt mir auch an die kleinen Feste, die uns eine kleine Freude und eine kleine Ruhe schenken. 
Denkt mir auch an die kleinen Siege. <— So könnte man die heutige Lesung aus der Apostelgeschichte überschreiben. Paulus hat gerade im 19. Kapitel gar nicht den großen Zuspruch und Erfolg. Das klingt leider in der Lesung mit dem letzten Satz nur ein bisschen an: „Paulus suchte sie vom Reich Gottes zu überzeugen.“ 
Ablehnung, Spaltung und Aufruhr. Das ist es, was Paulus in Ephesus auch erlebt hat. 

Er versucht die Leute zu beruhigen, was ihm aber nicht wirklich gelingt. 
Die Apostelgeschichte beschreibt unruhige Zeiten. Das ist für uns Heilige des Jahres 2018 so wichtig, weil es die ideale Zeit nie gegeben hat. „Damals war alles besser.“ Wenn ich das schon höre!
Paulus war durch und durch Grieche, wenn er die Gelegenheit beim Schopf ergriffen hat. 
Diese gute Gelegenheit ist jetzt und fällt uns immer wieder ins Auge, wenn wir das Leben Jesu betrachten. Jetzt will der beim Sünder Zachäus einkehren. Jetzt will er in Ruhe mit seinem himmlischen Vater reden. Jetzt will er die Menge satt machen. Und jetzt am Kreuz gibt er seinem Lieblingsjünger Johannes und damit uns Maria zur Mutter. 
Natürlich hört sich das für uns, wenn wir das auf unsern Alltag übertragen unmenschlich an. Man kann nicht alles jetzt tun. Aber davon rede ich eigentlich auch nicht. 
Ich rede vom heiligen Jetzt. Wo ich meinen Teil beitragen kann. Da sind diese Jünger Johannes´ des Täufers und Paulus führt sie zu zum Glauben an Christus. Das waren ca. 12. So genau weiß das der Autor der Apostelgeschichte auch nicht. Aber diese wenigen sind Paulus wichtig. Und vor allem hat er einen Griff, womit er sie rum bekommt. Diesen Griff entsprechend nutzen. Das ist es. So sagt Paulus „Johannes hat mit der Taufe der Umkehr getauft und das Volk gelehrt, sie sollten an den glauben, der nach ihm komme: an Jesus.“ Das ist es, was Paulus versteht. Er wird gerne Völkerapostel genannt. Ich nenne ihn heute lieber Apostel der guten Gelegenheit. 
Heilige Maria, bitte für uns, dass wir klug und geschickt die nächste Situation meistern und so die Menschen wie du, zu Deinem Sohn Jesus führen. 

Zum Zeitbegriff des Apostels, aber auch der Muttergottes, gehört sicher auch die Beharrlichkeit. Nicht locker lassen, treu sein. 
Vielleicht ist hier auch Johannes der Täufer als Bußprediger und Vorläufer uns ein Beispiel der Beharrlichkeit. Er predigt Buße. Sei es gelegen oder ungelegen. Aber vor allem: er hat diesen einfachen, radikalen Lebensstil, sodass er glaubwürdig ist. 
Wer von uns will schon Vorläufer sein? Und doch: Ist es nicht eine große Berufung, der Finger zu sein, der beharrlich auf Jesus hinweist? 
Unser Ordensvater Benedikt muss das so gesehen haben und hat den Täufer neben dem heiligen Martin zu einem seiner Patrone auf Montecassino erwählt. 
Heilige Maria und heiliger Täufer, erbittet bei Gott für uns die Gabe der Beharrlichkeit, dass unser Glaube nicht erlischt, sondern lebendig ist. Herr, stärke uns, dass wir nach der ersten Niederlage nicht aufgeben und die Hände in den Schoß legen.

Umso beruhigender ist für mich das Wort unseres Heilands heute im Evangelium: „aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.“ 
Das gibt mir Mut für mein Leben. Christus Jesus hat das schon alles durchgemacht. Und er hat durch seinen Tod und seine Auferstehung die Welt besiegt. 
Wenn wir um den Frieden beten, meinen wir Christen immer einen universalen: Den Frieden in uns, in unseren Familien, in der Welt. 

Heilige Maria, bitte für uns, dass wir frohe Christen in dieser Welt werden. So wie Du: Nicht unbeweglich von Welt, sondern dynamisch und liebende Diener inmitten der Welt. Amen. 
Maria, Königin des Friedens, bitte für uns. 


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